Steht uns schon bald eine weltweite Enteignung bevor?

Die USA befinden sich aktuell in einem Schuldendilemma. Nimmt man es genau, besteht das Dilemma nicht erst seit ein oder zwei Jahren, doch es wurde bisher von den Massenmedien und der breiten Bevölkerung ignoriert. Erst seit der wiederholten bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit und somit Bankrotterklärung der USA rückt dieses Thema immer mehr in den Focus der breiten Masse. Vor einigen Jahren war die Schuldenproblematik vor allem unter der Bevölkerung der USA weit verbreitet und aktuell.

Die Privathaushalte waren deutlich überschuldet und gingen immer neue Kredite auf ihre Immobilien ein. Dieses Verhalten war unter anderem mitverantwortlich für den damaligen Kollaps am Immobilienmarkt. Doch nicht nur durch Immobilien verschuldete sich die Bevölkerung immer weiter, sondern auch durch den „Missbrauch“ von Kreditkarten. Einige Amerikaner hatten weit über 6 Kreditkarten von unterschiedlichen Anbietern. Mit den immer neuen Kreditkarten wurden die Kredite der vorhergehenden Kreditkarten gedeckt, aber eine wirkliche Rückzahlung fand nicht statt, stattdessen wurden die privaten Kredite in schwindelerregende Höhen aufgetürmt. Aktuell scheint ein Umdenken unter Bevölkerung stattgefunden zu haben. Die Immobilienblase scheint vielen eine Lehre gewesen zu sein. Heute versucht die Bevölkerung der USA wieder „anständiger zu wirtschaften“ und ihre Ausgaben und Investitionen auf ein tragfähiges und seriöses Fundament zu stellen. Dies funktioniert durch den ökonomisch sinnvollen Ablauf: Arbeiten, Sparen, Investieren und am Ende kann konsumiert werden. Vor der Immobilienkrise machte man es genau umgekehrt, man konsumierte zunächst über Kredite und versuchte die entstandenen Schulden über Arbeit zurück zu bezahlen. Das dies jedoch durch das viele „billige“ Geld nicht funktionierte ist heute längst bekannt und allgemein verständlich. Doch die Erkenntnisse der breiten Bevölkerung aus den letzten Krisen scheint zum Staatsapparat noch nicht vorgedrungen zu sein. Dort lebt man „dekadenter“ als jemals zuvor. Immer neue Schuldenberge häufen sich beim Staat USA an. So werden alleine jeden Monat 85 Mrd. neue Dollar an Schulden über die Zentralbank Fed geschöpft. Eine schier unvorstellbar große Summe. Seit der Finanzkrise 2007/2008 schaffte es die USA über 2 Billionen neue Schulden anzuhäufen. Krass (wenn Sie mir diesen Ausdruck erlauben wollen) ist das einzige Wort was mir hierzu einfällt. Bedenkt man, dass man nach dem Börsencrash 2000/2001 mit wenigen hundert Millionen Dollar die Aktienmärkte stabilisieren konnte, erkennt man, dass heute die Finanzwelt weltweit total aus den Fugen geraten ist. Irrwitzige Unsummen müssen heute investiert werden um einen ähnlichen Effekt wie 2000/2001 zu erzielen, jedoch mit relativ wenig Erfolg bedenkt man, dass wir weltweit noch immer am Rande einer Rezession schrammen und diese in einigen Ländern erneut bereits Tatsache geworden ist. Das „billige Geld“ scheint seinen Zauber und Wirkung verloren zu haben. Immer neue Schuldenberge sind definitiv nicht die Lösung des Problems und jedem sollte klar sein, dass es ein Ende dieser Verschuldungsorgie geben wird, ob wir das wollen oder nicht. Lösen wir diese Orgie nicht freiwillig auf, so werden wir alle hierzu gezwungen. Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass nicht alleine die USA im Schuldensumpf zu ersticken droht, sondern es sich hierbei um ein weltweites Phänomen handelt. Nachfolgende Tabelle soll dies verdeutlichen.


Hier wurden die Staatsschulden der einzelnen Länder im Verhältnis zum dazugehörigen BIP gemessen. Wie man gut erkennen kann hat auch die USA mittlerweile eine Staatsverschuldung von über 100 Prozent zum BIP erreicht. Und der Schuldenberg wächst weltweit immer schneller durch den Zinseszinseffekt. Steigt der Zins weiter, so wie er es in den vergangenen Monaten getan hat, so wird das Schuldenproblem immer prekärer und dies in immer kürzeren Zeitabständen, wie man auch am wiederholten Erreichen des Schuldenlimits der USA erkennen kann.

Doch kommen wir nun zum eigentlichen Gedanken meiner Kolumne. Gehe ich davon aus, dass die USA am 17.10. Insolvenz anmelden werden? Nein! Ihnen bleibt doch gar keine andere Wahl als das Verschuldungsspiel weiter zu spielen und den Verschuldungswahn voran zu treiben. Klar könnten die USA ihren Bankrott erklären, aber dies würde weltweit zu extremen Verwerfungen führen. Auch im Inland der USA käme es wohl zu Aufständen. Festhalten sollte man aber auch, dass es früher oder später zum Bankrott kommen wird und vermutlich das Ausland heftiger hierunter leiden sollte als die USA selbst. Also warum es weiter hinausziehen? Man könnte die Bombe auch jetzt platzen lassen. Ich gehe dennoch nicht davon aus, dass man bereits jetzt einen Kollaps riskieren wird. Vermutlich wird sich die USA zunächst hierfür rüsten ehe sie es zum äußersten kommen lässt. Und aktuell ist es für die USA doch viel einfacher weiter Geld zu „drucken“. Das neu geschöpfte Geld bedeutet keinen großen Aufwand für die USA und geht sehr einfach. Eine Bankrotterklärung hingegen hätte eine Veränderung der Situation zur Folge mit unbekannten Variablen. Diese Probleme müssten alle gelöst werden. Da die USA diese Situation sicher scheuen wird, wird man weiter billiges Geld erzeugen und alles beim alten belassen.

Vielleicht arbeitet man jedoch im Hintergrund bereits an einer großen, weltweiten Lösung des Schuldenproblems, wie ein Artikel aus dem vergangenen Monat vermuten lassen könnte. Dieser erschien auf dem Portal „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ und kann hier nachgelesen werden. Laut dem Artikel wurde auf dem G20-Gipfel nicht weniger als der Zugriff auf die Vermögen der Bürger beschlossen. Zwar handelt es sich bisher „lediglich“ um „Überwachungsrechte“, doch diese können schnell abgeändert werden. Hart erarbeitetes Geld soll hierdurch lückenlos verfolgt werden können (Big Brother is watching you!). Klar muss sein, dass die Schuldenberge nicht ewig weiter wachsen können, früher oder später müssen Schulden zurück bezahlt werden. Da die Bevölkerung am Ende die Zeche bezahlen muss, wird eine „Enteignung“ stattfinden müssen, wie man sie bereits in Griechenland und vor allem Zypern erlebt hat. Eigentlich pervers wenn man bedenkt, dass die Bürger den Staatsapparat bereits durch Steuern finanzieren und für das entstandene Missmanagement später durch Enteignung erneut zur Kasse gebeten werden, da sie Gläubiger des Staates sind.

Daher bleibt nur noch festzuhalten, dass man sein Vermögen schützen oder das Arbeiten gleich einstellen sollte, denn harte Arbeit bei Enteignung macht keinen Sinn. Sollen sich die Bürokraten und Staatsoberhäupter doch ihre Taschen mal ohne unsere Arbeitsleistung füllen – das würde ich zu gerne sehen! Daher bleibt die Frage, was wäre wenn die Bevölkerung kollektiv die Arbeit einstellen würde? Es eine kollektive Arbeitsverweigerung geben würde? Darüber kann sich jeder selbst seine Gedanken machen. Und eine abschließende Frage bleibt ebenfalls die mich schon längere Zeit beschäftigt. Haben die „kleinen“ Staatsdiener wie Beamte und Polizisten noch immer nicht verstanden, dass sie nur Handlanger sind und somit Erfüllungsgehilfen? Was wären die „Oberen“ ohne ihre Erfüllungsgehilfen? Über die Ungerechtigkeit zu schimpfen genügt nicht, man muss auch aktiv etwas unternehmen und versuchen etwas zu bewegen.